Saunakelle gießt aromatisches Aufgusswasser auf heiße Saunasteine mit aufsteigendem Dampf

Wie funktioniert ein Saunaaufguss richtig? Die Anleitung

Christian Reindl

Der Moment, wenn das duftende Wasser auf die heißen Steine trifft und eine Wolke aromatischen Dampfes aufsteigt – für viele Saunagänger ist der Aufguss das Herzstück des Saunaerlebnisses. Doch zwischen einem mittelmäßigen und einem perfekten Aufguss liegen Welten. Die richtige Technik, Dosierung und Timing machen den entscheidenden Unterschied.

Ein gelungener Saunaaufguss intensiviert nicht nur das Schwitzen, sondern verwandelt den Saunagang in ein multisensorisches Erlebnis. Der plötzliche Hitzeschub, kombiniert mit wohltuenden Düften, kann wahre Glücksgefühle auslösen. Lass uns gemeinsam die Geheimnisse eines meisterhaften Aufgusses entdecken.

Die perfekte Wassermenge für deinen Saunaaufguss

Die Wassermenge bestimmt maßgeblich die Intensität deines Aufgusses. Als Faustregel gilt: Pro Aufguss verwendest du etwa 15-30 ml Wasser pro Kubikmeter Saunaraum. Für eine durchschnittliche Heimsauna mit 8-10 Kubikmetern bedeutet das eine Schöpfkelle mit 150-300 ml Wasser pro Aufguss.

Anfänger starten besser mit kleineren Mengen und tasten sich langsam heran. Zu viel Wasser auf einmal kann den Ofen überfordern, wodurch das Wasser nicht vollständig verdampft und unangenehm vom Ofen tropft. Außerdem wird die Hitze dann schnell überwältigend.

Saunakelle gießt aromatisches Aufgusswasser auf heiße Saunasteine mit aufsteigendem Dampf

Die richtige Aufguss-Technik Schritt für Schritt

Vorbereitung: Stelle sicher, dass die Saunasteine heiß genug sind (mindestens 250°C an der Oberfläche). Mische dein Aufgusswasser mit den gewünschten Duftölen in einem hitzebeständigen Gefäß.

Die Gießtechnik: Gieße das Wasser langsam und gleichmäßig über die Steine. Beginne hinten und arbeite dich nach vorne vor. Verteile das Wasser auf möglichst viele Steine, nicht nur auf einen Punkt. So entsteht eine gleichmäßige Dampfentwicklung.

Der Wedel-Einsatz: Nach dem Gießen kannst du mit einem Handtuch oder speziellen Wedel den Dampf im Raum verteilen. Kreisende Bewegungen von unten nach oben sorgen für eine gleichmäßige Hitzeverteilung.

Die optimale Duftöl-Dosierung

❓ Wie viele Tropfen sind eigentlich genug?

Bei der Dosierung von Saunaölen ist weniger oft mehr. Für einen Liter Aufgusswasser reichen 5-10 Tropfen ätherisches Öl oder 10-20 ml Aufgusskonzentrat völlig aus. Überdosierung führt nicht zu besserem Duft, sondern kann Kopfschmerzen und Übelkeit verursachen.

Die Dosierung hängt auch von der Ölqualität ab. Hochwertige Saunadrops mit natürlichen ätherischen Ölen sind ergiebiger als synthetische Düfte. Sie entfalten bereits in kleinen Mengen ihr volles Aroma und bieten unterschiedliche Wirkungen – von belebend bis entspannend.

Warum schäumt oder spritzt der Aufguss manchmal?

Schäumende oder spritzende Aufgüsse sind nicht nur unangenehm, sondern können auch gefährlich werden. Die häufigste Ursache ist eine zu hohe Konzentration von Duftölen im Aufgusswasser. Ätherische Öle haben eine niedrigere Verdampfungstemperatur als Wasser und können bei Kontakt mit den heißen Steinen explosionsartig verdampfen.

Ein weiterer Grund kann die Qualität der Saunaöle sein. Minderwertige Produkte enthalten oft Emulgatoren oder andere Zusatzstoffe, die zum Schäumen führen. Auch Rückstände von Reinigungsmitteln auf den Steinen können diese Reaktion auslösen.

So vermeidest du Spritzer und Schaum

Mische die Öle immer gründlich mit dem Wasser, bevor du sie auf die Steine gießt. Verwende nur spezielle Saunaöle, keine reinen ätherischen Öle unverdünnt. Reinige die Saunasteine regelmäßig mit klarem Wasser, um Ablagerungen zu entfernen. Gieße das Wasser langsam und aus etwa 30 cm Höhe – nicht direkt auf die Steine klatschen.

Die beliebtesten und wohltuendsten Saunadüfte

❓ Welcher Duft passt zu deiner Stimmung?

Jeder Duft hat seine eigene Wirkung auf Körper und Geist. Eukalyptus und Minze sind die Klassiker – sie befreien die Atemwege und wirken erfrischend. Perfekt für die Erkältungszeit oder wenn du einen klaren Kopf brauchst. Die kühlende Wirkung macht sie besonders bei heißen Aufgüssen beliebt.

Zitrusdüfte wie Orange, Grapefruit oder Zitrone heben die Stimmung und wirken belebend. Sie eignen sich hervorragend für morgendliche Saunagänge oder wenn du neue Energie tanken möchtest. Lavendel hingegen ist der Entspannungskünstler unter den Düften – ideal für abendliche Saunagänge.

Saisonale Duftempfehlungen

Frühling: Lemongras, Birke, grüner Tee – frische, leichte Düfte

Sommer: Limette, Kokos, Melone – kühlende, fruchtige Noten

Herbst: Honig, Sandelholz, Orange – wärmende, holzige Aromen

Winter: Fichtennadel, Zimt, Eukalyptus – klärende, würzige Düfte

Der Unterschied zwischen ätherischen Ölen, Aufgusskonzentraten und Saunadrops

Ätherische Öle sind die Königsklasse der Saunadüfte – 100% natürlich, aus Pflanzen gewonnen und hochwirksam. Sie müssen immer verdünnt werden, da sie pur zu intensiv sind und die Saunasteine beschädigen können. Die therapeutische Wirkung ist bei ätherischen Ölen am stärksten ausgeprägt.

Aufgusskonzentrate sind bereits vorverdünnte Mischungen, die sowohl natürliche als auch synthetische Duftstoffe enthalten können. Sie sind einfacher in der Handhabung, da sie bereits die richtige Konzentration haben. Die Qualität variiert stark je nach Hersteller – achte auf den Anteil natürlicher Inhaltsstoffe.

Saunadrops: Der praktische Mittelweg

Saunadrops kombinieren die Vorteile beider Welten. Sie bestehen aus hochwertigen ätherischen Ölen in praktischer, vordosierter Form. Moderne Saunadrops sind oft als Set mit verschiedenen Düften erhältlich, sodass du je nach Stimmung variieren kannst.

Die Wasserlöslichkeit ist ein wichtiger Qualitätsfaktor. Gute Saunadrops lösen sich vollständig im Aufgusswasser auf und hinterlassen keine öligen Rückstände auf den Steinen. Das verlängert die Lebensdauer deines Saunaofens und sorgt für gleichmäßigen Duft.

Profi-Tipps für unvergessliche Aufguss-Erlebnisse

Experimentiere mit Duftschichtungen: Beginne mit einem milden Basisduft und steigere dich zu intensiveren Aromen. Oder kombiniere komplementäre Düfte – Minze mit Eukalyptus, Orange mit Zimt, Lavendel mit Honig.

Das Timing macht den Meister: Der erste Aufguss erfolgt nach etwa 5-10 Minuten Vorschwitzen. Warte zwischen einzelnen Aufgüssen mindestens 3-5 Minuten. Maximal drei Aufgüsse pro Saunagang reichen völlig aus – Qualität geht vor Quantität.

Fazit: Dein Weg zum perfekten Saunaaufguss

Ein guter Saunaaufguss ist keine Hexerei, sondern das Ergebnis von Wissen, Übung und den richtigen Produkten. Mit der passenden Wassermenge, der korrekten Öldosierung und etwas Fingerspitzengefühl verwandelst du jeden Saunagang in ein besonderes Ritual.

Beginne mit bewährten Klassikern wie Eukalyptus oder Zitrone und wage dich dann an ausgefallenere Düfte heran. Hochwertige Saunaöle sind dabei dein wichtigster Verbündeter – sie garantieren nicht nur besseren Duft, sondern auch eine gesündere und angenehmere Saunaerfahrung. Mit jedem Aufguss wirst du sicherer und findest deinen persönlichen Stil.

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